Humus ist die Grundlage für gesundes Bodenleben und Pflanzenwachstum. Er besteht zu rund einem Drittel aus dem sogenannten Nährhumus und zu zwei Dritteln aus "Dauerhumus". Der Nährhumus ist der Teil, der den Bodenorganismen als Nahrung dient und von ihnen in mineralische und organische Nährstoffe zerlegt wird, die dann wiederum von Pflanzen aufgenommen werden können. Es sind dies grundlegende biologische Bausteine wie CO2, NH4, SO4, Calcium, Kalium, Magnesium, PO4 oder NO3. Der Humus liefert den Pflanzen also die Nährstoffe, die sie zum Wachsen benötigen.
Der Dauerhumus ist definiert als der Teil der Humusschicht, der gegen die Zerlegung durch Bodenorganismen weitgehend resistent ist und seine Bestandteile wie z.B. Kalium, Magnesium, Stickstoff-, Phosphor- und Schwefelverbindungen nur sehr langsam abgibt, d.h. für das Pflanzenwachstum verfügbar macht. Bei sehr lockeren, wasserdurchlässigen Böden (wie z.B. Sandböden), bei denen der Nährhumus rasch abgeschwemmt werden kann, bleibt der Dauerhumus als nachhaltig verfügbare Nährstoffquelle für Pflanzen über längere Zeiträume erhalten.
Mineralische Bodenbestandteile lagern sich an die Strukturen des Dauerhumus an oder in sie ein und bilden mit ihnen zusammen sogenannte Ton-Humus-Komplexe. Diese geben dem Boden eine stabile Struktur, an der sich Pflanzenwurzeln "festkrallen" können, und verbessern die Versorgung des Bodens mit Wasser und Luft.
Humus ist ein hervorragender Wasserspeicher. Er ist in der Lage, bis zum Fünffachen seines eigenen Gewichts an pflanzenverfügbarem Wasser zu speichern. Dieser Fähigkeit kommt in Jahren mit trockenen und heißen Sommern besonders zum Tragen. Die Klimaforschung prognostiziert, dass die Sommer in Mitteleuropa aufgrund der Erderwärmung künftig immer regenärmer werden. Umso wichtiger ist ein Boden, der Wasser gut speichern kann.